Das Sportschießen wird heutzutage von vielen Sportlern in verschiedenen Disziplinen ausgeübt, vor allem in den europäischen Ländern verfügt diese Sportart über eine sehr lange Tradition. Die ältesten noch heute bestehenden Schützenvereine sind mehrere hundert Jahre alt. In den Statistiken liegen die Verbände der Sportschützen mit ihren Mitgliederzahlen seit Jahren regelmäßig auf dem dritten oder vierten Platz, hinter den Turnern, dem Fußball und der Leichtathletik. Damit zählt der Schützensport, gemessen an der Mitgliederzahl, in Deutschland immerhin zu der viertstärksten Sportart.
Auch der Schwiegervater von Patrick Hühne ist Sportschütze. Dadurch war er regelmäßig beim Training und Wettbewerben vor Ort. Allerdings stellte er fest, dass man sehr viel Geduld mitbringen muss, da die Auswertung der Ergebnisse jedes Mal bis zu vier Stunden gedauert hat. Das muss sich ändern, dachte sich der gelernte Informatiker und begann während seines Studiums an einer Lösung zu arbeiten. Im Rahmen des Moduls Start-Up Engineering an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entstand die Idee für die Sportschützen-App. Ziel des Moduls ist es, die Studierenden die erste Lebensphase eines Startups von der ersten Idee bis hin zu einer Geschäftspräsentation erleben zu lassen.
Der Beginn von FeSo
Am Anfang war der Informatiker Patrick noch Einzelkämpfer, der sich allein um die Programmierung und Marketingstrategie gekümmert hat.
„Als ich mein Projekt damals in Startup Engineering 3 das erste Mal vorstellte, bekam ich nur ein verhaltenes Feedback von den anderen Studenten und keiner wollte mit in meinem Team daran arbeiten. Jedoch ermutigten mich meine Professoren, die Idee weiter zu verfolgen und auszubauen. Ein persönliches Highlight war für mich die Möglichkeit, einen Stand auf dem Investforum Pitch-Day 2016 zu erhalten. Auch die damit verbundene Unterstützung des Investforum Startup-Services hat zu der Weiterentwicklung beigetragen“, sagt Patrick.
Das Projekt wurde durch privates Eigenkapital beider Gründer und zum Teil durch das ego.-START Gründerstipendium der Investitionsbank Sachsen-Anhalt finanziert. Zudem wurde 2017 Johannes Schöllhorn, der schon Erfahrung aus dem Startup- Bereich vorweisen konnte, sein Geschäftspartner. Seitdem hat sich aus der Idee eine funktionierende App entwickelt und die Vulder UG wurde in Magdeburg gegründet.
Die Zukunft des SchützensportsFeSo ist die Abkürzung für Fellow Shooters (der Schützengefährte). Mithilfe der FeSo-App können die Trainingsergebnisse innerhalb von wenigen Sekunden ausgewertet werden. Dazu muss nur ein Foto von der Schießscheibe gemacht werden. Die App wertet diese aus und trägt die Ergebnisse in ein digitales Schützentagebuch ein. Somit kann der Nutzer jederzeit das Training analysieren und Stück für Stück besser werden. Für alle Sportschützen, die eine Herausforderung suchen haben die beiden Gründer den Duellmodus entwickelt. Dabei treten zwei Sportschützen gegeneinander an, unabhängig von Ort und Zeit des Schießens. Die FeSo-App ist momentan als Android-Version in einer kostenlosen und in einer Premium-Version verfügbar. Durch die Premium-Abos und durch einen integrierten Onlineshop werden bereits Umsätze generiert. Der Onlineshop für Schießsportzubehör und Schießsportbedarf befindet sich gerade noch im Aufbau und soll 2019 richtig zum Tragen kommen.
Hier können dann Transportboxen, Diopter, Waffenpflegemittel, Schießscheiben und vieles mehr gekauft werden. Ab 2019 werden zusätzlich auch Munition und Trainingsgeräte im Onlineshop erhältlich sein. Bisher wurde die App knapp 10.000 Mal heruntergeladen und verzeichnet monatlich über 2.300 aktive Nutzer.
Die nächsten Schritte
In Zukunft versuchen die beiden Gründer Investoren zu finden. Hierfür präsentierten die beiden die Feso-App bereits auf dem Investforum Pitch-Day, der am 13. September 2018 in Magdeburg stattfand.
„Der Pitch-Day war für uns die optimale Plattform, um den Stand unseres Unternehmens einer breiten Masse an Investoren zu präsentieren. Durch unseren Auftritt konnten wir gezielt Kontakte knüpfen und sind derzeit in Gesprächen mit potenziellen Investoren, die an unsere Geschäftsidee glauben und mit uns den Weg gemeinsam gehen wollen“, sagen die beiden Gründer.

Für 2019 werden 320.000 Euro für die Weiterentwicklung benötigt. Die FeSo-App soll zudem Anfang des Jahres für iOS verfügbar sein. Zudem ist ein großes Update geplant, damit die App multiplattformfähig wird. Weiterhin kommen neue Features hinzu, wie zum Beispiel eine Biathlon-Erweiterung und der Shop wird weiter ausgebaut. Auch die Internationalisierung der FeSo-App nehmen die beiden Gründer 2019 ins Visier. Die App ist bereits in mehreren Sprachen verfügbar und muss nur noch an die entsprechenden Regularien des jeweiligen Landes angepasst werden. Na dann: Gut Schuss!