Direkt am Saaleufer in Halle hat ein neues Coworking Space eröffnet. Seit Anfang September können Gründer, Startups und Freelancer in den ehemaligen Fahrzeughallen am Pfälzer Ufer Nummer vier einen der 25 Plätze mieten und von den Vorteilen eines zeitlich flexiblen Arbeitsplatzes profitieren. Beim „DOCKS“ lag der Name auf der Hand: Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des bereits ansässigen Cafés Hafenmeister & Docks und den Inhabern des Grundstückes, dem Architektenbüro Dietzsch und Weber. Die neuen Räumlichkeiten füllen die letzte freie Einheit des Komplexes in der Innenstadt nahe der Würfelwiese, wo sich neben Gastronomie auch ein Sportstudio, ein Keramikatelier, ein Eiscafé und ein gemeinnütziger Verein angesiedelt haben. „Es gab für diese Einheit auch Interesse einiger Gastronomen. Wir wollten allerdings keine Kneipenmeile, sondern waren auf der Suche nach einer Abwechslung, die zu uns passt“, sagt der Architekt Andreas Weber.
Kleinbüros ab kommendem Jahr
Dies scheint mit dem DOCKS gefunden zu sein. Neben den 25 Flex- und Fixplätzen verfügt das Coworking Space mit Öffnungszeiten zwischen 8:30 Uhr und 18 Uhr (Tarif Fix mit Zugang 24/7) über einen Seminar- und einen Besprechungsraum mit Internet, Beamer, Whiteboard und Flipchart für gemeinsame Meetings und Workshops. In einem Veranstaltungsraum mit Zugang zur Terrasse können auch Firmen-Events organisiert werden. Ab dem kommenden Jahr stehen zusätzlich mehrere Kleinbüros mit circa 20 Quadratmetern für die Vermietung zur Verfügung, womit die Betreiber auf die besonders hohe Nachfrage in der Saalestadt reagieren. „Geplant sind vier bis sechs Büros“, so Weber. Er sieht für das neue Angebot neben der Bewirtschaftung durch das angrenzende Café natürlich den Standort mit Saaleblick als Pluspunkt. Neben der kreativen Zusammenarbeit in dem Coworking Space eröffnet dies die Möglichkeit eines besonderen Ausgleiches zum Arbeitstag.

Auf dem Weg zum hilfreichen Netzwerk
Für Andreas Weber sei es ungewöhnlich, dass Coworking-Angebote in dieser Form in Halle bisher kaum vorhanden seien. „Selbst in Mittelstädten hat sich diese Form des Arbeitens schon etabliert“, sagt der Hallenser. Als Grund dafür sieht er die Schwierigkeit für den freien Markt mit den Förderangeboten für Startups vor Ort mitzuhalten, weshalb die Eröffnung auch ein wirtschaftliches Risiko darstelle. Bisherige Erfahrungen auch anderer Coworking Space-Betreiber stimmen allerdings positiv. Die ersten Coworker haben bereits ihren Platz in den neuen Räumen gebucht. Sie stammen aus den Branchen Weiterbildung, Unternehmensberatung, Grafikdesign und Informatik. Wie sich die weitere Zusammensetzung der Nutzer und Nutzerinnen gestalten wird, bleibe abzuwarten. „Wir sind für alles offen“, sagt der Architekt. Die durch die ansässigen Branchen gestaltete Arbeitsatmosphäre gilt als eine der Vorzüge eines Coworking Spaces, da das Zusammenspiel unterschiedlichen Knowhows und Erfahrungen im besten Fall kreativen Input und Inspiration bringen soll und so ein hilfreiches Netzwerk für alle Beteiligten entsteht.
Autorin: Melanie Friedrichs, Univations GmbH / Investforum Startup-Service